Der Filter ist das Herzstück eines Aquariums.
Wir empfehlen zur Zeit den mit Uv-Lampe
ausgestatteten Außenfilter sera UVC-Xtreme (https://www.sera.de/de/produkt/suesswasseraquarium/sera-uvc-xtreme-aussenfilter/ )oder einen Hamburger Mattenfilter. Wichtig ist dabei
nicht die Förderleistung pro Stunde sondern das Filtervolumen. Je größer der
Filter umso besser die Filterleistung. Ganz wichtig ist, dass der Filter lebt,
d.h. sich so schnell wie möglich Filterbakterien ansammeln und das Wasser
reinigen und den Fischkot neutralisieren.
Deshalb ist es sinnvoll, einen Tag nach dem Befüllen des Aquariums (Wasser
aus der Leitung) flüssige Filterbakterien einzusetzen. Diese gibt es in jedem
Zoofachgeschäft für ca.5€ zukaufen. Der Einsatz dieser Mikroorganismen
gewährleistet ein schnelles Einlaufen und Einarbeiten des Filters.
Da ein Aquarium nur mit einem guten Filter funktionieren kann möchte ich
nachfolgend näher darauf eingehen:
Ein gesundes Aquarium durch Bakterien
Jeder Aquarianer weiß, dass ein neu eingerichtetes Aquarium ,,einlaufen” muss.
Das ist die Zeit, in der sich die biologischen Verhältnisse im Aquarium
entwickeln und stabilisieren. Erst danach wird das Aquarium zu einem gesunden
Lebensraum für seine Bewohner. Durch Messung der belastenden Zwischenprodukte,
wie Ammonium und Nitrit, kann man genau verfolgen, wann sich die Biologie des
Aquariums stabilisiert hat.
Was sind Bakterien?
Bakterien sind sehr einfach gebaute Lebewesen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Sie kommen überall auf der Welt vor. Bakterien bilden die Grundlage des Lebens. Die meisten sind völlig harmlos. Nur ganz wenige sind Krankheitserreger und bereiten uns oder unseren Fischen deshalb Probleme. Häufig stellen wir Bakterien in unsere Dienste, z.B. bei der Herstellung von Joghurt, Käse und natürlich in der Aquaristik zum biologischen Abbau der Ausscheidungen unserer Fische.
Was bewirken Bakterien im Aquarium?
Bakterien siedeln sich überall dort an, wo es für sie etwas zu fressen gibt. Das
können Nährstoffe sein oder Abfallstoffe, wie der Kot der Fische. Im Aquarium
leben unzählige Mengen Bakterien unterschiedlicher Arten. Sie machen das
Aquarienwasser für Fische erst verträglich und schaffen gesunde Verhältnisse.
Jede Bakterienart ist auf ihre Weise auf bestimmte Arbeiten spezialisiert.
Man könnte sie mit Facharbeitern einer Fabrik vergleichen. So gibt es im
Aquarium Bakterien, die organisches Material, wie abgestorbene Pflanzenblätter
oder Futterreste, verarbeiten. Diese gehören in die Gruppe der
Fäulnisbakterien. Andere sind auf die Ausscheidungen der Fische spezialisiert,
den Kot, das Urin oder das Ammonium, welches die Fische ausatmen. Diese für das
Aquarienbiotop sehr nützlichen Bakterien leben im Bodengrund und den
Filtermedien. Die Ammonium abbauenden Bakterien können auch im freien Wasser
leben. Nitrit abbauende Bakterien sind dagegen auf ein poröses Filtermaterial
angewiesen, sonst vermehren sie sich nicht. Auch wir können nicht in einer vom
Wind durchblasenen Hütte ohne Wände leben, sondern brauchen eine Wohnung, in
der die Luft ruhig zirkuliert. So benötigen die Filterbakterien ein poröses
offenporiges Filtermaterial, wie z.B. Biohome
Ultimate (https://www.biohome-filter-material.de/), wo sie geschützt leben,
arbeiten und sich vermehren können. Sauerstoffreiches Wasser zirkuliert langsam
in den Porenverbindungen, bringt die Abfallstoffe zu den Bakterien hin und
trägt ihre Ausscheidungen weg. Auch die gepflegteste Wohnung muss ab und zu
gelüftet werden. Deshalb empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit das Aquariumwasser zu wechseln. Dies sollte in den ersten 2
Monaten 1 mal in der Woche zu 1/3 bis 1/2 des Gesamtinhalt sein. Danach
reicht es wenn dies alle 2 Wochen geschieht.
Wie vermehren sich die nützlichen Bakterien?
Bakterien vermehren sich durch einfache Zellteilung. Aus einem werden zwei,
dann vier, dann acht usw. Sie verdoppeln sich in bestimmten Zeitabständen, wenn
genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen und es ihnen ihre Wohnung behagt. Das
machen die verschiedenen
Bakteriengruppen aber in unterschiedlichen Zeitabständen. So verdoppeln sich
die Ammonium abbauenden Bakterien alle zwanzig Minuten, die Nitrit abbauenden
aber nur einmal am Tag.
Aus diesem Grund kann in einem neu gestarteten Aquarium nur in den ersten Tagen
Ammonium nachgewiesen werden, Nitrit aber über Wochen.
Ein gesundes Aquarium durch Bakterien
Den Abbauprozess von Ammonium über Nitrit zu Nitrat nennt man Nitrifikation.
Gerade in der Anfangsphase des Aquariums ist es wichtig, dass der
Nitrifikationsprozess möglichst schnell in Gang kommt, damit die Fische nicht
übermäßig durch giftige Zwischenprodukte, wie Ammoniak und Nitrit, belastet
werden.
Die Startphase des Aquariums
In einem neuen, frisch aufgefüllten Aquarium fehlen die Bakterien für den
Schadstoffabbau.
Setzt man nun Fische ein, so scheiden diese Ammonium als Abfallprodukt ihres
Eiweißstoffwechsels über die Kiemen aus. Ohne die Bakterien reichert sich das
Ammonium im Wasser an. Bei steigendem pH-Wert wandelt sich zudem ein immer
höherer Teil des harmlosen Ammoniums in hochgiftiges Ammoniak um. Dann
vermehren sich die Ammonium/Ammoniak abbauenden Bakterien und wandeln das
Ammonium, bzw. das Ammoniak, in Nitrit um.
Während das Ammonium nun verschwindet, erhöht sich der Nitritgehalt
immer mehr. Da sich
die Nitrit abbauenden Bakterien extrem langsam vermehren, bleibt das giftige
Nitrit lange Zeit in hoher Konzentration erhalten. Erst wenn sich auch diese
Bakterien zu einer genügenden Menge vermehrt haben und das Nitrit in relativ
ungiftiges Nitrat umwandeln, sinkt der Nitritgehalt
des Wassers. Somit sind die Nitrit abbauenden Bakterien direkt von den Ammonium
abbauenden Bakterien abhängig, denn sie verwerten deren Ausscheidungen. Das
lässt sich durch Messungen mit einem Nitrittest (aus
dem Zoofachgeschäft) genau verfolgen.
Die Einfahrphase des Aquariums dauert normalerweise mehrere Wochen. Mit
flüssigen Filterbackterien aus dem Fachgeschäft z.B. sera nitrivec, einem Präparat,
das lebende Filterbakterien enthält, kann diese Zeit drastisch verkürzt werden.
Diese Filterbakterien enthalten 20 % der sich schnell vermehrenden Ammonium
abbauenden Bakterien und 80 % der sich langsam vermehrenden Nitritbakterien.
Entnehmen Sie die Dosierung der Packungsbeilage.
Der Filter sollte nur dann gesäubert werden, wenn er weniger Wasser pumpt oder
wenn das Aquariumwasser trüb wird. Bis zur ersten
Reinigung kann es ½ -1 Jahr dauern. Das Filtermedium bitte nicht zu sehr
reinigen, um nicht alle Bakterien zu vernichten. Am besten reinigt man den
Filterschwamm in dem Wasser, das beim Wasserwechsel anfällt.
Der Ein- und Auslauf des Filters sollte mit einem Sieb gesichert sein, damit
kein Fisch hinausgesaugt werden kann und auch nicht gegen die Strömung aus dem
Auslauf in den Filter gelangt. Die Fische mögen gerne Strömung. Deshalb ist es
ratsam, den Einlauf etwas über der Wasseroberfläche anzubringen.